Ein Recht auf Glück?

Zum neuen Jahr wünschen wir uns und anderen Glück, am besten viel Glück. Das Glück ist launisch, es kommt, wann es will und zu wem es will. Manche haben mehr davon, ist das gerecht? Gibt es ein Recht auf Glück? Das wird gern behauptet, weil es in der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung steht. Dort geht es allerdings um ein Recht auf das Streben nach Glück.

 

Einige haben Glück, sind aber nicht glücklich (und umgekehrt). Glück haben allein reicht offenbar nicht zum Glücklichsein. Woher kommt das Glück denn überhaupt? Es entsteht im Gehirn! Werden dort Endorphine und Serotonin ausgeschüttet, überkommt uns ein Glücksgefühl. Dafür braucht es Auslöser: eine positive Überraschung, wenn also unsere Erwartungen übertroffen werden (Glück gehabt). Glück ist also eine Frage des Unterschieds, das Glück von gestern ist nicht das Glück von heute. Die Erwartungen steigen und sind schwerer zu übertreffen, das kann auch unglücklich machen. 

 

Was ist dann der Trick? Warum sind manche generell glücklicher als andere, auch wenn sie nicht nur Glück haben? Wahrscheinlich setzen sie die Erwartungen an das Leben, an sich selbst und an andere so, dass sie übertroffen werden können und sie tun selbst viel dazu, damit das passiert (s.o. Streben nach Glück). Jeder ist seines Glückes Schmied. Wünsche an das Universum reichen halt oft nicht („Oh Lord, would you give me a Mercedes Benz“). Vor allem nehmen sie das Leben als Ganzes als sinnvoll und lohnend wahr. Damit machen sie sich weniger von äußeren Umständen abhängig und von Ihrer Disposition, denn das Glücksempfinden verhält sich auch relativ zur neurobiologischen Mittellage (Serotoninspiegel), die bei Menschen unterschiedlich ist.

 

Glück ist eine Frage des Unterschieds

 

Die Unabhängigkeitserklärung vom Außen und von den Wechselfällen des Lebens ist Gegenstand vieler Philosophien, Religionen und Lebenslehren: durch Kontemplation, Körperübungen und Meditation sich selbst weniger mit seinen Empfindungen und Gedanken identifizieren, den Geist ruhig werden lassen und das Glück der Stille spüren.

 

Dies als Grundstimmung ins Hier und Jetzt zu übertragen und mit sinnstiftenden Absichten zu verbinden im Vertrauen auf den Fluss des Lebens, heißt dem Glück entgegen gehen.

 

Vielleicht auch einfach mal die Perspektive wechseln und uneigennützig etwas für jemand Anderen tun, der dies nicht erwartet. Dann hat dieser Mensch Glück, und das ist ansteckend.

 

Finden Sie Ihr Glück, damit Sie ihm nicht hinterher laufen müssen!


 

Bei unseren Coachings und Therapien arbeiten wir häufig mit einem prägnanten Spruch, der einen bestimmten Zusammenhang auf eine kurze Formel bringt, oft auch mit einem Augenzwinkern. Vielen gefällt das und sie möchten mehr davon, deshalb erscheint jeden Mittwoch ein aktueller Beitrag oder ein “Klassiker”.



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