
Das „Faken“ ist in letzter Zeit in Verruf geraten. Völlig zu Unrecht!Verzicht auf Faken bedeutet Stillstand. Wer etwas Neues beginnen oder lernen will, der schaut auf Beispiele und Lehrer und macht diese nach. Lernen am Modell nennt man das, und es bestimmt die wesentliche Entwicklung von Kindern. Erst mal tut man so, „als ob“, dann wächst man in diese Rolle hinein und sie wird Teil des eigenen authentischen Verhaltens.
Wenn man etwas erreichen will, was ein Anderer schon hat oder kann, dann kann man ihn „modellieren“, man kopiert seine Körperhaltung, Mimik und Sprachmuster in den relevanten Situationen. Zuerst kommt man sich komisch vor, dann merkt man, wie sich dabei die eigene Wahrnehmung und Einstellung verändert und schließlich baut man es in sein Verhaltensrepertoire ein. Und siehe da: es funktioniert! In etwas detaillierterer Form trainieren das Coaches mit ihren Klienten. Erst Fiktion, dann Fake, dann Fakt. „If you can fake it, you can make it!“
Ist das unredlich? Machen wir damit anderen etwas vor? Ja, wenn wir es als Täuschung benutzen und situativ schauspielern. Nein, wenn wir es uns zu Eigen gemacht haben und voll dahinterstehen, wenn eine Entwicklung und Erweiterung unserer Persönlichkeit erfolgt ist.
Was hat das mit Fake News zu tun? Die fallen in die Kategorie Täuschung, aber die Gefahr bleibt, dass sie nach ständiger Wiederholung als Fakten wahrgenommen werden und dass Fakten, die
als Fake bezeichnet werden, irgendwann nicht mehr geglaubt werden.
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